Meldung vom 07.07.2025 Im Weißen Rößl in Neustadt an der Waldnaab ehrte Landrat Andreas Meier am 3. Juli 2025 gemeinsam mit dem Vermessungsdirektor Joachim Gesierich, Leiter des Amtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung Weiden langjährige, verdiente Feldgeschworene für ihr jahrzehntelanges Engagement als „Hüter der Grenzsteine“.

Das älteste noch bestehende Ehrenamt Bayerns besteht bereits seit dem 13. Jahrhundert. Damals wie heute wurden nur die rechtschaffensten Bürger für dieses angesehene Amt auserwählt. Trotz modernster digitaler Messtechnik erfüllen Feldgeschworene wertvolle Dienste. Sie vermitteln bei Unklarheiten oder Streitigkeiten bei Grenzfragen und sind das Bindeglied zwischen Vermessungsamt und Bevölkerung und für die Bürgerinnen und Bürgern direkter Ansprechpartner vor Ort.
Die Tätigkeit als Hüter der Grenzsteine birgt naturgemäß hohes Potenzial für Konflikte und heikle Situationen, die die Feldgeschworenen souverän, unparteiisch und mit Ortskenntnis und viel Fingerspitzengefühl meistern müssen.
Landrat Andreas Meier betonte die Wichtigkeit des Ehrenamts der Feldgeschworenen. In anderen Bundesländern wurde das Amt sogar abgeschafft. Gerade Fragen zum Grenzverlauf bergen das Risiko für Konflikte bis hin zu Jahrzehnten dauernden Nachbarschaftsstreitigkeiten. „Das Ehrenamt des Feldgeschworenen ist kein Anachronismus und die jahrzehntelange Erfahrung unverzichtbar“, betonte der Landkreischef. „Sie geben der nüchtern-technischen Vermessungstechnik die menschliche Komponente“. Den Geehrten dankte er für ihren ehrenamtlichen Einsatz, für 25 bzw. 50 Jahre Dienst.
Dem Dank schloss sich Vermessungsdirektor Joachim Gesierich an. „Trotz aller Hightech, ein Grenzstein setzt sich nicht von allein“, beschrieb es Gesierich klar. Er hob die Bedeutung und das hohe Ansehen der „Siebener“ hervor. Als Bindeglied zwischen Grundstückseigentümern und den Behörden erfüllen Feldgeschworene durch ihr Fachwissen und Erfahrung eine äußerst wichtige Schlichtungsfunktion.
Stellvertretend für die Bürgermeister der Heimatgemeinden schloss sich Bürgermeister Martin Schregelmann (Etzenricht) den Dankesworten an und wünschte den Ehrengästen für die Zukunft viel Gesundheit und dass sie noch viele Jahre Freude an der Ausübung ihres Ehrenamts haben.
Im Anschluss überreichten Landrat Meier und Vermessungsdirektor Gesierich die persönlich von Staatsminister Albert Füracker unterzeichneten Ehrenurkunden sowie jeweils kleine Präsente als Geste der Anerkennung. Ausklang fand die Feierstunde mit einer gemeinsamen Brotzeit.
Geehrt wurden
für 25-jähriges Jubiläum:
- Hubert Greiner (Etzenricht)
- Reiner Smola (Etzenricht) – zur Ehrung entschuldigt
- Karl List (Luhe-Wildenau)
für 50-jähriges Jubiläum:
- Ernst Frischholz (Leuchtenberg)